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Die anhaltende Regulierung der Energiemärkte verlangt eine zunehmend schnellere und verlässlichere Informationsbereitstellung. Der Schlüssel: datengetriebene Agilität. Mit einer einheitlichen und hochverfügbaren Lösung unterstützt
Sopra Steria den größten deutschen Ferngasnetzbetreiber bei der Erfüllung seiner Verpflichtungen und auf dem Weg zur digitalen Exzellenz.
Durch die von europäischen und deutschen Regulierungsbehörden definierten Marktregeln beschleunigen sich die Prozesse der Netzbetreiber im Gasmarkt von Jahr zu Jahr. Mit der Bereitstellung von stündlichen Messwerten an Endverbraucher ist
ein Punkt erreicht, der nach einer zuverlässigen hochverfügbaren Lösung verlangt.
Sopra Steria hat für den größten deutschen Erdgastransporteur, Open Grid Europe, eine Lösung auf Basis von cpX.Energy erstellt, die es ermöglicht, die Prozesse der Energieermittlung und Allokation im Stundentakt durchzuführen
– 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.
Die Fakten
- Vollständige Abbildung der Energieermittlung und Allokation für Betreiber von Gasnetzen
- Hochgradig automatisierter Prozessablauf
- Konformität zu DVGW G685, GABi und GeLi Gas
- Prozesssicherheit für stündliche, tägliche und monatliche Prozesse
- Hochverfügbares und skalierbares cpX.Energy Cluster, basierend auf IT-Standardtechnologien (Intel/LINUX)
- Moderne Web-Oberfläche und Anbindung an Standard-Office-Werkzeuge
Die Herausforderung
Die Open Grid Europe GmbH mit Hauptsitz in Essen betreibt mit einer Länge von rund 12.000 Kilometern das größte Ferngasleitungsnetz in Deutschland. Insgesamt liegt die Jahresausspeisemenge bei rund 758 Mrd. kWh und entspricht damit mehr
als zwei Dritteln des deutschen Erdgasverbrauchs. Die Prozesse zur Energieermittlung und Allokation im täglichen und monatlichen Rhythmus wurden bei Open Grid Europe in verschiedenen IT-Systemen durchgeführt. Der damit verbundene Aufwand
für doppelte Stammdatenpflege und Datenabgleich ist im stündlichen Prozess nicht mehr beherrschbar. Open Grid Europe suchte nach einer Lösung, um stündliche, tägliche und monatliche Prozesse zu vereinheitlichen und zu verschlanken,
dabei aber allen gesetzlichen Anforderungen an Datenqualität und Marktkommunikation gerecht zu werden.
Die Lösung
Auf Basis von .GDM und .Grid wurde ein einheitliches System zur Umsetzung der stündlichen, täglichen und monatlichen Prozesse der Energieermittlung, der Allokations- und Marktkommunikationsprozesse eingeführt. Um die geforderte
Hochverfügbarkeit von 99,86% und eine weitere Skalierung zu gewährleisten, wurde cpX.Energy als Clusterlösung realisiert. Sämtliche Schnittstellenworkflows und individuelle Schnittstellenmonitore wurden mit .APM (eine OEM-Version
der Bosch BPM-Suite) umgesetzt. Abgerundet wurde die Gesamtlösung durch die Einführung von cpX.Energy Portalkomponenten, die den Kunden und Partnern der Open Grid Europe sowohl direkten Zugang zu ihren Daten als auch die Übermittlung von
Zählerständen ermöglichen wird.
Die Beratungsleistungen von Sopra Steria umfassten im Einzelnen:
- Planung der Gesamtlösung auf Basis von cpX.Energy
- Konzeption und Inbetriebnahme einer skalierbaren und hochverfügbaren cpX.Energy-Clusterarchitektur
- Übernahme von Stammdaten und Integration von cpX.Energy in die IT-Landschaft
- Inbetriebnahme von Schnittstellen für den Austausch von Stamm- und Bewegungsdaten
- Training und Unterstützung der Anwender
- Inbetriebnahme und Produktivsetzung der Lösung
Die Zusammenarbeit
Für die Umsetzung des Vorhabens wurde ein Projekt mit zwei Realisierungsstufen aufgesetzt, das gemeinschaftlich von Open Grid Europe und Sopra Steria geleitet wurde. Durch die kompetente, kollegiale und zielorientierte Zusammenarbeit konnten alle
auftretenden Herausforderungen schnell und dauerhaft gelöst werden. Von einem interaktiven Betrieb hat sich die Nutzung zu einer hochautomatisierten Arbeitsweise gewandelt. Die Nutzer beobachten das System, kontrollieren die Ergebnisse und greifen
nur in Fehlersituationen ein. Diese Änderung in der Prozessführung verlangte von allen Beteiligten einen außerordentlichen Weitblick und den Mut, gewohnte Konzepte über Bord zu werfen.
Das Ergebnis
Heute kann Open Grid Europe in einem einheitlichen System den gesamten Prozess von der Messung zur allokierten Energiemenge im Stunden-, Tages- und Monatsrhythmus durchführen, 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche. Um dies zu ermöglichen,
stehen umfangreiche Automatismen zur Berechnung der Energiewerte, zur Ersatzwertbildung und zur Qualitätssicherung der empfangenen und erzeugten Daten mit weitgehenden Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung. Das cpX.Energy-Clustersystem
besteht aus drei Servern mit jeweils zwei CPUs mit je sechs Cores. Das Oracle RAC-System ist auf ein Wachstum von 1 TB pro Jahr ausgelegt. Mit der aktuellen Hardware kann das System ein deutlich höheres Mengengerüst bewältigen, um Lastspitzen
abfedern zu können. Open Grid Europe konnte dadurch seine datengetriebene Agilität maßgeblich erhöhen – ein wichtiger Meilenstein für die digitale Exzellenz
„Mit cpX.Energy berechnen wir stündlich die besten verfügbaren Energie- und Allokationsdaten. Auf dieser Basis können wir nationale und europäische Anforderungen effizient umsetzen.“
Ralf Werner, Leiter IT-Management, Open Grid Europe GmbH
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