Vollständige Ablösung der bestehenden Software für Vermarktung, Abwicklung, Allokation und Abrechnung
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Konsolidierung der gaswirtschaftlichen Marktprozesse
Gasunie Deutschland Transport Services betreibt ein 4.300 Kilometer langes Gasfernleitungsnetz. Die Anforderungen an Gastransportnetzbetreiber im deutschen und europäischen Markt hinsichtlich Datenverfügbarkeit, Datenqualität, Kosteneffizienz und Automatisierung sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und führten beim Netzbetreiber zu einer Konsolidierung der Systemlandschaft. Die gaswirtschaftlichen Marktprozesse wurden auf ein komplett neues, homogenes IT-System umgestellt und die vorhandene Systeminfrastruktur des Unternehmens vollständig abgelöst. In zwei umfangreichen Projekten wurden die Altsysteme für Vermarktung, Abwicklung, Allokation und Abrechnung in der einheitlichen Softwarelösung GAS-X Grid von Sopra Steria gebündelt.
Während der Projektlaufzeit kamen neue gesetzliche Anforderungen zur Einrichtung Virtueller Kopplungspunkte (VIPs) hinzu. Darauf musste sich das Projektteam schnell einstellen. Im Ergebnis ist es für Gasunie Deutschland ein großer Mehrwert, nur noch mit einem Softwaresystem und einem Ansprechpartner für die Abbildung des gesamten Transmission-System-Operator(TSO)-Prozesses zu arbeiten. Der Netzbetreiber ist damit in diesem IT-Feld für die kommenden Jahre technologisch und prozessual zukunftssicher aufgestellt, um gemeinsam mit seinen Partnern die aufkommenden Herausforderungen im Marktumfeld effizient abzubilden.
Die Fakten
Die Herausforderung
Die zentrale Herausforderung für das Projektteam war, acht unterschiedliche Altsysteme in einer Gesamtlösung in GAS-X Grid von Sopra Steria zusammenzuführen. Die Anforderungen und Wünsche der unterschiedlichen internen Abteilungen bei Gasunie, die vor der Einführung von GAS-X getrennte Prozesse und Systeme bearbeitet haben, mussten in Einklang gebracht werden.
Im Verlauf der Umstellung kamen immer wieder Umstände hinzu, auf die das Team reagieren musste. Dazu zählten neue gesetzliche Anforderungen sowie organisatorische Anpassungen in der Zusammenarbeit und der Projektkommunikation über Online-Kanäle infolge der Corona-Pandemie. Zudem gab es einen Wechsel von der anfänglich verwendeten Wasserfallmethode im Projekt MANGAT zu einem agilen Projektansatz in den VIP-Projekten und im Projekt MAXIMA.
Die Lösung
Sopra Steria hat in mehreren Jahren Projektlaufzeit große Teile der Prozesskette bei der Gasunie Deutschland in GAS-X Grid mit den ergänzenden Modulen GAS-X GDM, ZFA und GAS-X Billing konsolidiert. Das Projektteam schuf in enger
partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Kunden ein System, das breite Bereiche seiner Wertschöpfungskette
abbildet. Von der Vermarktung von Kapazitäten über die Nominierung, Messung und Allokation bis hin zur Bilanzierung
und Abrechnung werden mit GAS-X alle relevanten
Prozesse über ein Softwaresystem gesteuert. Im Projektverlauf
hat der Kunde zudem einige organisatorische Änderungen angestoßen, um auf neue Anforderungen zügiger reagieren
zu können. Aber nicht nur die Software und die Organisation, auch das Vorgehen hat sich innerhalb der Projektlaufzeit
gewandelt – von einem wasserfallorientierten Vorgehen mit Lasten- und Pflichtenheft hin zu einem komplett agilen Projektablauf. Bei der Harmonisierung der Softwaresysteme berücksichtigte das Projektteam auch zukünftige Anforderungen, die für Gasunie mit Fertigstellung der Nord Stream 2/EUGAL relevant werden.
Die Zusammenarbeit
Beratung und Coaching fanden in abteilungsübergreifenden Teams statt, sodass im Ergebnis organisatorische Änderungen angestoßen werden konnten, die die Effizienz deutlich gesteigert haben. Die verschiedenen Anforderungen der Fachabteilungen wurden eingeholt, priorisiert, konsolidiert und im Rahmen der Projekte optimiert, sodass das Projektergebnis von allen getragen wurde. Die erfolgreichen Projektergebnisse und das wertschätzende Miteinander sind ausschlaggebend dafür, dass bereits weitere gemeinsame Vorhaben geplant sind.
Das Ergebnis
Mit der Einführung von GAS-X Grid findet die Konsolidierung der gaswirtschaftlichen Marktprozesse bei Gasunie und die Einrichtung der Virtuellen Kopplungspunkte (VIPs) einen erfolgreichen Abschluss. Der Energieversorger verfügt nun über eine einheitliche Softwareplattform, die alle gaswirtschaftlichen Marktprozesse des Netzbetreibers End-to-End abbildet. Die Prozesse in der Energiemengenermittlung sowie in der Kapazitätsvermarktung und im kommerziellen Dispatching wurden auf Basis von GAS-X neu aufgestellt. Der Aufbau von Portalapplikationen für Self-Service-Prozesse sowie Datenbereitstellung runden den Service für die Transportkunden der Gasunie ab. Die Berücksichtigung der Anforderungen aller Fachbereiche hat bei der Gasunie zudem weitere organisatorische Veränderungsprozesse angestoßen.
Die Zusammenarbeit mit dem Team von Sopra Steria war und ist professionell und hat immer Spaß gemacht. Ich freue mich schon auf die nächsten Projekte!
Michael Grenz, Leiter Business Systems, Projektmanager
Über den Kunden
Gasunie Deutschland ist verantwortlich für Management, Betrieb und Ausbau eines rund 4.300 Kilometer langen Fernleitungsnetzes in Deutschland. Das über 17.000 Kilometer lange Netz von Gasunie, einem der führenden europäischen Gasinfrastruktur-Unternehmen, übernimmt aufgrund seiner geographischen Lage die Funktion einer Gasdrehscheibe für Nordwesteuropa und leistet so einen wesentlichen Beitrag zur sicheren Gasversorgung. Die Hauptaktivitäten von Gasunie erstrecken sich auf zwei Kernbereiche: regulierte Transportdienstleistungen über die Gastransportnetze in den Niederlanden und in Deutschland sowie weitere Infrastrukturdienstleistungen im Energiesektor, die Gasunie auch gemeinsam mit anderen Partnern anbietet.
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