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Die zentrale und kurzfristige Vermarktung von Transportkapazitäten in europäischen Hochdruckleitungen
stellt hohe Ansprüche an die IT-Systeme der Ferngasnetzbetreiber. cpX.Energy integriert nahtlos die Prozesse von
der Kapazitätsvermarktung bis zur Abrechnung.
Die Neuordnung des nationalen Gasmarktes durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) anhand einheitlicher Kapazitätsregelungen und zentraler Transportauktionen (KARLA Gas) erfordert von der bayernets GmbH extrem kurze Reaktionszeiten auf Buchungsanfragen
und ein komplexes Kapazitätsmanagement. Der Fernleitungsbetreiber aus München suchte daher nach einer integrierten IT-Lösung für die Vermarktung von Gaskapazitäten inklusive aller Abwicklungs- und Abrechnungsprozesse.
Die Fakten
- Technische und kommerzielle Koordination der Gastransporte auf Basis von cpX.Energy
- Komplexe und hochverfügbare IT-Landschaft
- Kapazitätsmanagement, Kapazitätsbuchung, Vertragsbeschäftigung, Allokation und Abrechnung über einheitliche Stammdatenhaltung
Die Herausforderung
Die bayernets GmbH befördert Erdgas umweltschonend durch ein ca. 1.660 km langes Hochdruckleitungsnetz in Bayern.
Mit einem Netzgebiet von ca. 35.500 km² gehört das Unternehmen zu den großen Ferngasnetzbetreibern in Deutschland. Jährlich transportiert bayernets rund 100 Milliarden Kilowattstunden Erdgas über das eigene Gasversorgungsnetz,
wobei die Ein- und Ausspeisungen über 288 technische und 83 kommerzielle Netzpunkte erfolgen.
Die Vorgaben zur Vermarktung von Transportkapazitäten in KARLA Gas haben das Buchungsverhalten der Transportkunden grundlegend verändert. Eine hohe Dynamik im Vertrieb der Transportkapazitäten, mit zunehmend kurzfristigeren Buchungen, charakterisiert
die aktuellen Entwicklungen. Hieraus ergibt sich eine ständig wachsende Zahl von Buchungen, Verträgen und Abrechnungsaufgaben. In diesem Umfeld sind kurze Wege von der Buchung bis zur Rechnung, ohne Schnittstellen und Formatumwandlungen
von besonderer Bedeutung.
Problematisch für die Erreichung einer hohen Prozesssicherheit waren hierfür die Redundanz der Stammdatenhaltung und Stammdatenschnittstellen, beispielsweise für Geschäftspartner, das Netzmodell, für Buchungen und Kapazitätsein-
beziehungsweise -ausbringungen.
Die Lösung
Die bei bayernets bereits etablierte Branchenlösung cpX.Energy unterstützt, insbesondere durch die Nutzung des Fachmoduls .Grid, eine zentrale Stammdatenhaltung sowie die Abwicklungs- und Abrechnungsprozesse umfassend.
Durch die gemeinsame Einführung eines integrierten Systems zur Kapazitätsvermarktung konnte eine Optimierung der komplexen IT-Landschaft erreicht werden. Diese resultierte aus der Ergänzung weiterer Funktionsbausteine zum Vertrags- und
Kapazitätsmanagement sowie einer Anbindung an die zentrale europäische Kapazitätsvermarktungsplattform PRISMA. Durch die Ablösung eines separaten Systems zum Vertragsmanagement reduzierte sich intern die Anzahl von IT-Schnittstellen
zugleich signifikant.
Die Zusammenarbeit
Während der gesamten Projektlaufzeit war die Atmosphäre von einer vertrauensvollen, lösungsorientierten Zusammenarbeit geprägt. bayernets brachte hierfür klar strukturierte fachliche Anforderungen ein, denen Sopra Steria mit einem
hohen Maß an Beratungs-, Entwicklungs- und Systemintegrationskompetenz begegnete.
Zu Beginn des Projektes wurde, basierend auf Prozessbeschreibungen und Workshops, ein gemeinsames Fachkonzept entwickelt. Drei Monate nach Projektbeginn startete die Softwareimplementierung zur Erstellung der Produktkomponente .Grid contracting.
Nach den Test- und Dokumentationsarbeiten folgte die Systemintegrationsphase. An deren Ende stand nach weniger als zehn Monaten Projektlaufzeit der Start des Produktivbetriebes bei bayernets.
Das Ergebnis
Die Prozesse des Kapazitätsmanagements, der Kapazitätsbuchung, Vertragsbeschäftigung, Allokation, Mehr-/ Mindermengenberechnung und Abrechnung sind auf einem einheitlichen Fachdatenmodell mit cpX.Energy in einem IT-System abgebildet. Das vorher
vorhandene Vertragsmanagementsystem konnte abgeschaltet werden, was eine Vereinfachung der IT-Landschaft bewirkte. Veröffentlichungspflichten können nun durch den flexiblen Abruf von Transparenzdaten bequem erfüllt werden. Schnittstellen
und Systembrüche in zentralen Prozessen konnten deutlich reduziert werden. „Diese Verlässlichkeit und Flexibilität führen im Rahmen der Integration und Wartung der Software zu geringeren Kosten bei bayernets“, so das
Fazit von Projektleiter Daniel Diaz von bayernets.
„Aufgrund der Unternehmenskultur und moderneren Architektur der Software kann Sopra Steria auf individuelle Wünsche der bayernets eingehen. Überdies konnten während des Einführungsprojektes alle Fristen zuverlässig gehalten werden.“
Daniel Diaz, Projektleiter, bayernets GmbH
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